Um sich für die Belange junger Menschen mit psychischen Belastungen einzusetzen, lud der Landesverband die Politik zum Gespräch ein.
Der Paritätische Landesverband setzt sich bei Politikerinnen und Politikern für bessere Behandlungsangebote junger Menschen mit Belastungen ein.
Junge Menschen mit psychischen Belastungen fallen in Brandenburg nicht selten durch das soziale Netz. Um dem entgegenzuwirken, luden das Fachreferat Kinder- und Jugendhilfe sowie die Vorsitzende des Verbandsrates des Paritätischen Brandenburg, Elona Müller-Preinesberger, am 16. Mai Landtagsabgeordnete aus den entsprechenden Ausschüssen zu einem gemeinsamen Austausch im Rahmen des „Paritätischen Frühstücks“ ein.
Der Landesverband stellte die Ergebnisse einer eigenen Umfrage vor, wonach Jugendliche zunehmend auf ein geeignetes Hilfeangebot, etwa einen freien Therapieplatz, warten müssen. Und wenn sie eine Maßnahme durchlaufen haben, erhalten sie im Anschluss oft keine geeignete weitere Unterstützung. Die Jugendlichen und ihre Eltern fühlen sich angesichts der langen Wartezeiten mit Ihren Problemen alleine gelassen. Der Paritätische Landesverband Brandenburg will das nicht hinnehmen und forderte im Gespräch zeitnahe, gut vernetzte und passende psycho-soziale Angebote. Der eklatante Fachkräftemangel ist dabei eine große Herausforderung.
Beim Netzwerktreffen ging es vor allem um mögliche Handlungsansätze. So wären eine bessere Verzahnung und Vernetzung vorhandener Beratungsstellen ein wichtiger Schritt. Das wichtige Angebot von Erziehungs- und Familienberatungsstellen muss ausgebaut werden. Zudem sollte das Jugendamt im Sinne einer inklusiven Lösung den Betreuungsbedarf der Klientinnen und Klienten steuern, um den Betroffenen Bürokratie zu ersparen. Ein Modellprojekt, wie es auch im Entwurf zum neuen Ausführungsgesetz zum SGB VIII angelegt sein könnte, bietet sich zur Erprobung an. Niedrigschwellige Angebote mit Lotsenfunktion, entweder digital oder ortsnah über ohnehin bekannte Ansprechpersonen, sind ebenfalls denkbar. Diese müssen entsprechend qualifiziert werden.
Die Anwesenden waren sich einig, dass diese Themen in der kommenden Legislatur weiter bearbeitet werden müssen, um Lösungen für die jungen Menschen und ihre Familien zu bieten. Wir bedanken uns bei allen, die der Einladung gefolgt sind: Günter Baaske (SPD), Hardy Lux (SPD), Petra Budke (B90/Grüne), Ricarda Budke (B90/Grüne), Carla Kniestedt (B90/Grüne) sowie die Fachreferent:innen von SPD, B90/Grüne, CDU und LINKE.