Komm auf Tour

Du kannst mehr, als du bislang weißt. Probier aus, was dir Spaß macht, zuhause, in der Schule und im nächsten Praktikum.

So lautet eine zentrale Botschaft des Projekts „Komm auf Tour – meine Stärken, meine Zukunft“.  Jugendliche der 7. Und 8. Klassen von Ober-, Gesamt- und Förderschulen entdecken in einem 500 Quadratmeter großen Erlebnisparcours ihre Stärken. Mit Tempo geht es handlungsorientiert durch sechs Stationen: vom Reiseterminal über den Zeittunnel ins Labyrinth und von der sturmfreien Bude über die Theaterbühne in die Erkenntnisrunde. Moderatoren vergeben verschiedene Stärkepunkte an die Schülerinnen und Schüler. An so genannten „Stärkeschränken“ mit spannenden Materialcollagen erfahren die Jugendlichen am Schluss, welche Tätigkeiten und Berufsfelder zu ihren Stärken passen. Auf diese Weise werden Jugendliche  frühzeitig und handlungsorientiert unterstützt, verschiedene Wahlmöglichkeiten zur Gestaltung ihrer beruflichen und ihrer persönlichen Zukunft zu erkennen.

Studien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) belegen den Einfluss eingeschränkter Berufsperspektiven bildungsferner Jugendlicher auf deren persönliche Lebensgestaltung. In der Tendenz riskieren sie häufiger ungeplante Schwangerschaften und haben eher Schwierigkeiten, gleichberechtigte Beziehungen aufzubauen. Die Entwicklung realisierbarer Zukunftsperspektiven ist neben Verhütungsinformation der wirkungsvollste Beitrag zur Prävention unerwünschter Schwangerschaften. Dazu gehören die Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins und das Vertrauen in die eigenen Stärken. Diese zu kennen, hilft weiter: im Alltag, in Beziehungen und natürlich vor allem, wenn die Berufswahl ansteht.

Die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agenturen für Arbeit sind in den Parcours eingebunden. Sie können so auf den Erfahrungen von „komm auf Tour“ in den weiteren Berufsorientierungen, individuellen Beratung und der Vermittlung einer Berufsausbildungsstelle aufbauen.

Über den Erlebnisparcours hinausgehend fördert „komm auf Tour“ eine Zusammenarbeit von Schulen, Eltern sowie außerschulischen Partnerinnen und Partnern der Berufsorientierung und Lebensplanung. Die Mütter und Väter der teilnehmenden Jugendlichen erfahren bei einem Informationsabend im Erlebnisparcours, wie sie ihre Tochter oder ihren Sohn bei dem Prozess der Berufswahl und Lebensplanung bis zum Schulabgang konkret unterstützen können. Die Lehrkräfte erhalten Anregungen, um die Themen in der Schule nachhaltig zu vertiefen.

Der Erlebnisparcours „komm auf Tour – meine Stärken, meine Zukunft“

Im Abflugterminal begrüßt die Reiseleitung die Jugendlichen und lädt sie ein, mit ihr auf Entdeckungsreise zu gehen. Der Rap „2020“ macht Mut für die ersten Schritte in eine noch vage Zukunft. Er handelt von Wünschen wie Ängsten und öffnet den Blick für ungewohnte Lebens- und Berufswelten: „Wohin die Reise geht, kann heut’ noch keiner sagen. Aber du sagst wo – wo es lang geht…“

In vier Überraschungsstationen müssen sich die Schülerinnen und Schüler spontan entscheiden, welche Aufgaben sie lösen. Zu bewältigen sind komplexe Alltagssituationen. Wer möchte in der „Loveline – TV-Beratung“ Tipps zu Liebesfragen in allen Lebenslagen geben? Wer baut die Betten? Wer will die Pizzabestellung übernehmen, verrückte Blumenkreationen zusammenstellen, Ordnung ins Chaos bringen oder einen coolen Tanz hinlegen? Plötzlich wird bekannt, dass es im Schlafzimmer einen „Zwischenfall“ gab. Was ist nach Meinung der Jugendlichen der „richtige“ Zeitpunkt für das „erste Mal“? Was wissen die Jugendlichen eigentlich bereits über die Pille, Kondome und den Umgang mit Verhütungspannen?

Für die Auswahl der Aufgaben und die mit ihnen verbundenen Anforderungen vergeben die Reisebegleiterinnnen und -begleiter mehrere Stärken in Form von kleinen Aufklebern. Je nachdem, welche Stärken die Jugendlichen am meisten gesammelt haben, gehen sie zu dem entsprechenden Schrank mit spannenden Materialcollagen. Die Reiseleitung motiviert die Jugendlichen ausdrücklich zu prüfen, ob sie sich mit ihren spielerisch gesammelten Stärken identifizieren: „Arbeite ich wirklich gern mit meinen Händen?, Rede und berate ich gerne?, Hab ich’s mit Zahlen?, Bin ich ein Ordnungsmensch?, Helfe ich gerne anderen Menschen?, Hab ich den tierisch-grünen Daumen?, Oder sprühe ich vor Fantasie?“ Hierzu können sie auch zu allen weiteren Schränken wechseln und sich informieren, welche beruflichen Möglichkeiten auf sie warten könnten.

Der Erlebnisparcours ist kein diagnostisches Testverfahren, sondern regt an, die eigenen Interessen und Fähigkeiten für sich zu entdecken. Damit die persönliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Ausbildungs- und Lebensweg nach dem Parcours kontinuierlich weiter geführt wird, erhalten alle Jugendlichen ihr persönliches „komm auf Tour-Logbuch“. Die Arbeitsbroschüre im Hosentaschenformat motiviert über Selbsttests, Fragebögen und Informationen die sukzessive Entwicklung eines realistischen Selbstbildes. Bis zum Schulabgang schließen sich die bewährten regionalen Angebote zur Berufsorientierung und Lebensplanung nahtlos an, zum Beispiel der Berufswahlpass, Betriebspraktika, Beratungsgespräche, der „Girls’Day“ und das Projekt „Neue Wege für Jungs“.

Hier erfahren Sie mehr.Offizielle Webseite zu komm auf Tour

Hintergründe zu Berufsorientierung und Lebensplanung auch unter
www.planet-beruf.de [1]
www.berufe-universum.de [2]
www.loveline.de [3]
www.schwanger-unter-20.de [4]